Name: Michael John Kricfalusi (kurz John K.) | Geboren: 9. September 1955 | In: Chicoutimi (Kanada)

John Kricfalusi ist der Erfinder der in Deutschland 1996-1998 ausgestrahlten Zeichentrickserie Ren and Stimpy. Kricfalusi verkaufte seine Sendung 1991 an den amerikanischen Kinder-TV-Sender Nickelodeon. Es stammen allerdings lediglich die ersten neunzehn der insgesamt fünfundfünfzig Episoden der Folge von ihm selbst, da er von Nickelodeon nach einem Disput entlassen wurde. Die Begründung lautete seitens Nickelodeon, er habe Produktionszeitpläne nicht eingehalten. Kricfalusi selbst behauptet, der wahre Grund sei gewesen, dass Nickelodeon seine Ideen für geschmacklos und nicht kindgerecht hielt. Nickelodeon nahm die weitere Produktion der Serie ohne Kricfalusi auf.


Stil und Wirken

John Kricfalusi pflegt in seinen Arbeiten einen ausgeprägten Retrostil, da er sich besonders für die klassischen Warner Bros. Looney Tunes Cartoons der Dreißiger- bis Sechzigerjahre interessiert und nach eigenem Bekennen stark von Trickfilmregisseuren wie Robert "Bob" Clampett beeinflusst wurde. Den moderneren Trickfilmproduktionen der Siebzigerjahre bis zur Gegenwart steht er meist kategorisch ablehnend gegenüber und kritisiert deren Stil und Inhalt in seinem Weblog ausgiebig. Viele Trickfilmschaffende attestieren John Kricfalusi außerordentliches Talent und der anfängliche Erfolg der Ren und Stimpy Show führte in den frühen neunziger Jahren zu einer Rückbesinnung auf die Tugenden klassischer Cartoons. Im Jahr 2001 hatte The Ripping Friends auf dem amerikanischen Sender FOX Premiere. Hierbei handelte es sich um eine grelle Superheldenparodie, deren Stil und Inhalt an Ren und Stimpy anknüpfte. Die Serie wurde jedoch nach nur dreizehn Episoden wieder eingestellt und nie im deutschen Fernsehen gezeigt. Eine Neuauflage der Ren & Stimpy Cartoons wurde von 2003 bis 2004 vom amerikanischen Sender Spike TV, einem Tochtersender MTVs, produziert. Kricfalusi wurden bei der Produktion größere kreative Freiheiten als von Nickelodeon eingeräumt, was zu beträchtlich kontroverseren Inhalten führte. Als Folge interner Streitigkeiten mit den Geldgebern wurde die Produktion jedoch wieder eingestellt, diverse Folgen bleiben bis auf den heutigen Tag unausgestrahlt. Kricfalusis Animationen tauchen auch in Musikvideos von Björk, Tenacious D und Weird Al Yankovic auf.

Kritik

Bereits vor seinem Bekanntwerden durch Ren und Stimpy machte Kricfalusi zuweilen negativ von sich reden. So verfasste er 1994 einen Artikel für das Magazin Wild Cartoon Kingdom, in dem er unter dem Pseudonym "Tom Paine" die erfolgreiche Trickserie Animaniacs verriss, jedoch gleichzeitig zugab, zu dem Zeitpunkt noch keine Episode gesehen zu haben. Auch heute steht John Kricfalusi in professionellen Kreisen in dem Ruf, außerordentlich provokant und kompromisslos zu sein. Seine scharfen Kritiken des modernen Animationsfilmgeschäfts werden von Industrieinsidern nicht selten als polemische Tiraden abgetan. Der in Amerika sehr bekannte Stimmenimitator und Trickfilmsprecher Billy West warf Kricfalusi vor, nach dessen Entlassung durch Nickelodeon ihn genötigt zu haben, seine Sprechrollen in der Ren und Stimpy Show aufzugeben. Laut West wollte Kricfalusi so das Management dazu zwingen, beide wieder einzustellen. Filmhistoriker Michael Barrier kritisierte Kricfalusis wiederkehrendes Thema ekelerregender Szenarien und Bilder, um Geschichten grotesk komisch wirken zu lassen. In einem nachfolgenden, per E-Mail geführten Streitgespräch, das auf Barriers Website einzusehen ist, warf Barrier Kricfalusi außerdem vor, durch seinen einseitigen Geschmack das volle Potential des Mediums Trickfilm weder verstehen noch ausnutzen zu können.

Weblinks

John K.´s Blogstuff

Streitgespräch zwischen Filmhistoriker Michael Barrier und John Kricfalusi (engl.)

Rechtlicher Hinweis:

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